Am 14. Mai tagte der Kreiselternrat im Naturschutzhof Wittmunder Wald. Die Geschäftsführerin Dr. Johanna Umbach informierte die Elternvertreter über die aktuellen und geplanten Angebote für Schulen und Kindergärten.
Derzeit besuchen AGs von zwei weiterführenden Schulen regelmäßig den Naturschutzhof und erkunden den Wittmunder Wald. Schülerinnen und Schüler haben hier Gelegenheit, einen besonderen Lebensraum zum Anfassen kennenzulernen. Dabei werden viele Schulthemen in sehr praktischer Weise behandelt (z.B. Photosynthese).
Angebote für Schulen nach Absprache
Als außerschulischer Lernort bietet der Naturschutzhof Schulen Projektstunden nach individueller Absprache an. Lehrerinnen und Lehrer können deutlich machen, welche Aspekte nach schulischem Lehrplan behandelt werden sollten und die Waldpädagogen und Mitarbeiter erarbeiten daraus spezielle Programme. In der Zukunft soll die Zusammenarbeit mit Schulen noch intensiviert werden. Dazu zählt auch ein Austausch über die Themen, die in den jeweiligen Jahrgängen der Schulen relevant sind und den Schülerinnen und Schülern im Wald besonders gut vermittelt werden können. Johanna Umbach lud die Schulen ein, sich mit Wünschen bei ihr zu melden.
Ideen für die Zukunft des Naturschutzhofes
Die Ideen für einen weiteren Ausbau des Naturschutzhofes sind zahlreich. Frau Dr. Umbach nannte die Unterkunft der Naturschutzstiftung Region Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven, die Einrichtung eines Übernachtungshauses, die Etablierung eines Waldkindergartens und sogar die Schaffung eines kleinen Wald-Cafés. Die Entwicklung ist aber abhängig von externer Förderung und wird einige Zeit in Anspruch nehmen.
Anbindung an ÖPNV ist entscheidend
Als besonders wichtig hat sich im Gespräch eine stabile Anbindung an den öffentlich Nahverkehr erwiesen. Viele Schulen klagen über hohe Transportkosten, wenn eigens Busse angemietet werden müssen. Häufig ein Grund, warum Schulen den Naturschutzhof nicht besuchen können. Wenn der Busverkehr und die Anbindung an den Bahnhof in Wittmund mit verlässlichen und ausreichend häufigen Zeiten aufwarten würde, dann wäre das ein enormer Gewinn für die Zusammenarbeit mit den Schulen der Region.
Schwimmunterricht, Lesen und Digitalisierung
Zur Digitalisierungsdebatte stellten die Elternvertreter fest, dass Administratoren zwingend zu einer Digitalisierung der Schulen dazugehörten. Es kann nicht sein, dass die Schulen in der Trägerschaft des Landkreises quasi nebenbei aus Wittmund betreut werden. Das führe immer wieder zu Zeitverzögerungen bei Problemen. Funktionierende Schulnetze und eine reibungslos arbeitende digitale Technologie sind Voraussetzung für den Einsatz moderner Medien im Unterricht. Es geht nicht, dass Lehrkräfte dafür verantwortlich sind. Die derzeitige Diskussion um die Verwendung der Gelder des Digitalpaktes lasse befürchten, dass es sich hierbei nur um die Anschaffung von Geräten handele.
Bei vorangegangenen Sitzungen wurde über zwei große Probleme berichtet. Die DLRG beklagte, dass immer weniger Kinder das Schwimmen lernen würden. Die Kinderautorin Kirsten Boie hat zu einer verstärkten Leseförderung an Schulen aufgerufen, nachdem deutlich geworden war, dass rund 20% der Kinder nicht sinnentnehmend lesen können, wenn sie die Grundschule verlassen. Wie sieht es an unseren Schulen aus?
Aus Leerhafe wurde berichtet, dass der Schwimmunterricht erfolgreich laufe. Die Stadt hat als Schulträger die Kosten für den Busverkehr übernommen, was eine große Hilfe darstellt. Von den zwei Schulstunden mit Pause bliebe allerdings effektiv nur 45 Minuten Wasserzeit. Das sei aber ausreichend, damit die Schülerinnen und Schüler ausreichend sicher im Wasser sind, wenn sie die Grundschule verlassen.
Die Grundschule Blomberg begleitet die Leseausbildung der Kinder mit Lesemamas und mit einer Leseinsel. Erfolge gibt es auch bei Lesewettbewerben. Daher sieht man bei den eigenen Schülerinnen und Schülern keine Probleme beim Lesen, wenn sie die Schule nach der vierten Klasse verlassen.