Sitzung des Kreiselternrates in der Schule an der Lessingstraße

Der Kreiselternrat war einmal mehr zu Gast in der Schule an der Lessingstraße. Genauso wie in der Vergangenheit erfuhren die Mitglieder des Gremiums auch bei dem neuen Schulleiter eine herzliche Gastfreundschaft.

Anzeiger für Harlingerland vom 07.02.2020

Seit Beginn des Schuljahres ist Armin Feldmann Leiter der Schule an der Lessingstraße in Wittmund (siehe Bericht des Anzeiger für Harlingerlandes vom 7. Februar 2020). Herr Feldmann stellte die Arbeit der Förderschule im Haus, aber auch im Außeneinsatz an den Regelschulen im Rahmen der inklusiven Schule vor. Der Mangel an Förderschullehrkräften wird durch einen engagierten Einsatz der Mitarbeiterinnen und MItarbeiter teilweise ausgeglichen. Auf Dauer sei das aber eine stark belastende Situation für die Lehrerinnen und Lehrer, die auch zu hohem Krankenstand führen könne. Besonders gefalle ihm die gute Arbeit in multiprofessionellen Teams, die im Haus kurze Wege und komplikationslose Problemlösungen ermögliche.

Die Unterrichtsversorgung werde seiner Einschätzung nach auch noch auf Jahre nicht ausreichend sein. Obwohl unsere Region einiges an Lebensqualität zu bieten habe, würden viele frisch ausgebildeten Sonderpädagogen die bekannten Regionen um ihre Studienorte bevorzugen. Herr Feldmann ist überzeugt, dass der hohe Einsatz der Förderschule für Studierende in der Ausbildung sich am Ende auszahle. Wer hier eine tolle Arbeitsatmosphäre und eine attraktive Umgebung erlebe, komme gerne wieder.

Herr Feldmann erläuterte dem Gremium, wie eine Überprüfung auf sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf oder ein sogenanntes Verifizierungsgutachten abläuft und wie arbeitsaufwendig diese sind. Bei bis zu 100 Prüfungsverfahren pro Jahr sei dies ein großer Arbeitsschwerpunkt der Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen.

Es wäre eine sinnvolle Weiterentwicklung der Inklusion, wenn alle Grundschulen mit mindestens einem Sonderpädagogen ausgestattet wären. Die erfahrenen Eltern hatten keine Probleme nachzuvollziehen, dass eine solche Fachkraft auch an kleinen Schulen ausreichend Beschäftigung finden würde.

Das Gremium besprach die Rolle der Schulbegleiter in der Schule. Diese sehr anspruchsvolle Tätigkeit wird nur gering entlohnt. In manchen Fällen führt allerdings auch die geringe Qualifizierungshürde zu Problemen. Kümmern sich Schulbegleiter nur sehr dogmatisch um das Kind, dem sie zugewiesen sind, könne das zur Stigmatisierung des Kindes führen. Wenn Schulbegleiter und die schulische Umgebung den Auftrag etwas weiter fassen, dann können sowohl das Kind mit Unterstützungsbedarf als auch die anderen Schülerinnen und Schüler von einer Schulbegleiterin oder einem Schulbegleiter profitieren.

Wie werden unsere Elterninteressen am besten zu den Entscheidern in Politik und Verwaltung transportiert?

Als Kreiselternrat erörtern wir laut Niedersächsischem Schulgesetz alle Dinge, die für die Schulen ihres Gebietes von besonderer Bedeutung sind. Es gibt aber auch Themen, die uns in mehreren Kreisen betreffen, z.B. die Umsetzung der Inklusion oder die Unterrichtsversorgung. In der Vergangenheit wurde Kritik am Landeselternrat laut, weil einige Elternvertreter unzufrieden darüber waren, dass der Landeselternrat solche überregionalen Probleme nicht energisch genug ansprechen und thematisieren würde.
Der Vorstand des aktuellen Landeselternrates hatte die Aufgaben des Gremiums eher eng in seiner Rolle als Berater des Kultusministeriums gesehen. Je nach Sichtweise lässt der §169 (3) aber auch darüber hinausgehendes Engagement zu. Kreiselternräte anderer Kreise haben die Bildung einer Interessengemeinschaft von Kreis- und Stadtelternräten angeregt, um den Eltern auch dann eine Stimme zu verschaffen, wenn der Landeselternrat diese Rolle nicht wahrnimmt. Der Kreiselternrat Wittmund hat aber folgende Argumente zusammengetragen, die derzeit gegen eine Gründungsunterstützung einer solchen Interessengemeinschaft sprechen:

  • Eine weitere Organisation macht die Artikulierung von Elterninteressen nur bunter aber nicht schlagkräftiger, es besteht eher die Gefahr einer Schwächung von Elterninteressen.
  • Es bestehen hier kaum Ressourcen, um sich noch in einem weiteren Gremium zu engagieren.
  • Energien sollen eher in die Unterstützung des Landeselternrates gesteckt werden, so dass dieser seine Rolle als Vermittler von Elterninteressen im Kultusministerium besser wahrnehmen kann.

Arbeitskreis Inklusion

Marc Häde stellte die Arbeit des Arbeitskreises Inklusion vor, und ermunterte die anwesenden Eltern, sich in den neuen Unterarbeitsgruppen zu engagieren. Auch andere Eltern im Landkreis sind aufgerufen, sich hier für eine gelungene Inklusion auch im außerschulischen Alltag einzusetzen. Die neuen Unterarbeitskreise haben folgende Themen:

  • berufliche Bildung (UAG 6)
  • Weiterentwicklung des Mobilen Dienstes (in Verbindung mit UAG „Mobiler Dienst ESE”)
  • Gründung eines multiprofessionellen Teams zur schnellen Unterstützung der Schulen (UAG 8)
  • Erfolgsgeschichten und -modelle bei der Inklusion (UAG 9)
  • Unterstützung beeinträchtigter / hilfebedürftiger Eltern (UAG 7).

Interessierte Eltern können sich beim Kreiselternrat oder direkt bei der Fachstelle Inklusion des Landkreises, Frau Silvana Behrends unter der Email: silvana.behrends (bei) lk.wittmund.de oder Tel.: 04462 / 86 1359 melden.

Arbeitskreis Präventionskette

Der Arbeitskreis Präventionskette arbeitet daran, Kindern im Vorschulalter den Übergang in die Schule zu erleichtern. Sprachliche Kompetenz, adäquates Sozialverhalten, gute Ernährung oder ein kindgerecht ausgebildetes Bewegungsvermögen sind einige Ziele für diese Altersgruppe. Wichtiger Aspekt dabei ist die Stärkung der Eltern. Die mitwirkenden Teilnehmer überlegen, wie alle Familien erreicht werden können. Eltern sind herzlich eingeladen bei diesem Arbeitskreis mitzuwirken. Das nächste Treffen der Planungsgruppe findet am 2. März um 14.30 Uhr statt. Nähere Informationen erhalten Sie über den Kreiselternrat oder bei Marie-Christin Geissler vom Familien- und Kinderservicebüro des Landkreises, Tel.: 04462 / 86 1363 oder Email: Marie-Christin.Geissler (bei) lk.wittmund.de.

Mobbing an Grundschulen

Nach Schilderung von Problemen an einer Grundschule, stellte Carsten Hillerts die Arbeit des Präventionsrates Harlingerland kurz vor und empfahl eine Kontaktaufnahme zu den Sozialpädagogen des Präventionsrates.

Armin Feldmann empfahl auch das Beratungs- und Unterstützungsportal der Niedersächsischen Landesschulbehörde. Die Schulpsychologen der Landesschulbehörde könnten auch bei Mobbingfällen helfen.

Der Tagesordnungspunkt “Priorisierung von Aufgaben des Kreiselternrates” wurde wegen Zeitmangels vertagt.

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