Waldkindergarten in Wittmund? Bis 15.1. anmelden

Anzeiger für Harlingerland vom 13. Januar 2020

Regnerisches Wetter und früh einbrechende Dunkelheit schrecken die kleinen Waldbesucher aus dem Kinderhaus Wittmund (KiWi) überhaupt nicht. Warme, regendichte Kleidung tragen sie und gelbe Warnwesten. Wie kleine Leuchtkäfer sind die Krippenkinder jetzt im Wald zu sehen. Einige von

ihnen testen gerade einen aus Ästen errichteten Unterstand neben einer dicken Fichte, andere erkunden den Mischwald auf dem Areal des Naturschutzhofes. Allerdings immer gut begleitet von den Betreuerinnen.

“Es begeistert mich immer, wie Kinder im Wald aufblühen”

Dr. Johanna Umbach

Heute ist Naturschutzhofleiterin Dr. Johanna Umbach dazugekommen, und sie wird gleich in die bunte Schar mit eingebunden. „Es begeistert mich immer, wie Kinder im Wald aufblühen und von den besonderen Bedingungen gefordert und gefördert werden. Ob es nun der Waldboden ist, das Wetter, Gerüche oder Geräusche – schon für die Kleinsten ist es Abenteuer. Diese Nachmittagsgruppe vom KiWi testet heute sozusagen das Gelände, das künftig auch vom Waldkindergarten genutzt werden soll. Wir rechnen damit, dass er im Sommer eröffnet wird“, berichtet Johanna Umbach. Und sie fügt hinzu, dass wichtige Entscheidungen in den nächsten Tagen fallen werden.

Formlose Anmeldung bis 15. Januar notwendig

Wirklich jeder, der sich sein Kind in einem Waldkindergarten vorstellen kann, sollte eine vorläufige Anmeldung bei der Stadt Wittmund einreichen. „Das muss sehr bald passieren, denn die Anmeldefrist geht bis zum 15. Januar. Und je mehr Interessensbekundungen es gibt, um so größer ist die Chance der Verwirklichung unseres Waldkindergartens“, so die Naturschutzhofleiterin.

Mehr Infos beim Naturschutzhof Wittmunder Wald und bei der Stadt Wittmund (PDF).

Dieser Artikel von Rainer Köpsell erschien im Anzeiger für Harlingerland vom 13. Januar 2020 und bei Lokal26.de.

Kreiselternrat im Naturschutzhof Wittmunder Wald

Übersicht Naturschutzhof Wittmunder Wald

Am 14. Mai tagte der Kreiselternrat im Naturschutzhof Wittmunder Wald. Die Geschäftsführerin Dr. Johanna Umbach informierte die Elternvertreter über die aktuellen und geplanten Angebote für Schulen und Kindergärten.

Derzeit besuchen AGs von zwei weiterführenden Schulen regelmäßig den Naturschutzhof und erkunden den Wittmunder Wald. Schülerinnen und Schüler haben hier Gelegenheit, einen besonderen Lebensraum zum Anfassen kennenzulernen. Dabei werden viele Schulthemen in sehr praktischer Weise behandelt (z.B. Photosynthese).

Angebote für Schulen nach Absprache

Als außerschulischer Lernort bietet der Naturschutzhof Schulen Projektstunden nach individueller Absprache an. Lehrerinnen und Lehrer können deutlich machen, welche Aspekte nach schulischem Lehrplan behandelt werden sollten und die Waldpädagogen und Mitarbeiter erarbeiten daraus spezielle Programme. In der Zukunft soll die Zusammenarbeit mit Schulen noch intensiviert werden. Dazu zählt auch ein Austausch über die Themen, die in den jeweiligen Jahrgängen der Schulen relevant sind und den Schülerinnen und Schülern im Wald besonders gut vermittelt werden können. Johanna Umbach lud die Schulen ein, sich mit Wünschen bei ihr zu melden.

Ideen für die Zukunft des Naturschutzhofes

Die Ideen für einen weiteren Ausbau des Naturschutzhofes sind zahlreich. Frau Dr. Umbach nannte die Unterkunft der Naturschutzstiftung Region Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven, die Einrichtung eines Übernachtungshauses, die Etablierung eines Waldkindergartens und sogar die Schaffung eines kleinen Wald-Cafés. Die Entwicklung ist aber abhängig von externer Förderung und wird einige Zeit in Anspruch nehmen.

Anbindung an ÖPNV ist entscheidend

Als besonders wichtig hat sich im Gespräch eine stabile Anbindung an den öffentlich Nahverkehr erwiesen. Viele Schulen klagen über hohe Transportkosten, wenn eigens Busse angemietet werden müssen. Häufig ein Grund, warum Schulen den Naturschutzhof nicht besuchen können. Wenn der Busverkehr und die Anbindung an den Bahnhof in Wittmund mit verlässlichen und ausreichend häufigen Zeiten aufwarten würde, dann wäre das ein enormer Gewinn für die Zusammenarbeit mit den Schulen der Region.

Schwimmunterricht, Lesen und Digitalisierung

Zur Digitalisierungsdebatte stellten die Elternvertreter fest, dass Administratoren zwingend zu einer Digitalisierung der Schulen dazugehörten. Es kann nicht sein, dass die Schulen in der Trägerschaft des Landkreises quasi nebenbei aus Wittmund betreut werden. Das führe immer wieder zu Zeitverzögerungen bei Problemen. Funktionierende Schulnetze und eine reibungslos arbeitende digitale Technologie sind Voraussetzung für den Einsatz moderner Medien im Unterricht. Es geht nicht, dass Lehrkräfte dafür verantwortlich sind. Die derzeitige Diskussion um die Verwendung der Gelder des Digitalpaktes lasse befürchten, dass es sich hierbei nur um die Anschaffung von Geräten handele.

Bei vorangegangenen Sitzungen wurde über zwei große Probleme berichtet. Die DLRG beklagte, dass immer weniger Kinder das Schwimmen lernen würden. Die Kinderautorin Kirsten Boie hat zu einer verstärkten Leseförderung an Schulen aufgerufen, nachdem deutlich geworden war, dass rund 20% der Kinder nicht sinnentnehmend lesen können, wenn sie die Grundschule verlassen. Wie sieht es an unseren Schulen aus?

Aus Leerhafe wurde berichtet, dass der Schwimmunterricht erfolgreich laufe. Die Stadt hat als Schulträger die Kosten für den Busverkehr übernommen, was eine große Hilfe darstellt. Von den zwei Schulstunden mit Pause bliebe allerdings effektiv nur 45 Minuten Wasserzeit. Das sei aber ausreichend, damit die Schülerinnen und Schüler ausreichend sicher im Wasser sind, wenn sie die Grundschule verlassen.

Die Grundschule Blomberg begleitet die Leseausbildung der Kinder mit Lesemamas und mit einer Leseinsel. Erfolge gibt es auch bei Lesewettbewerben. Daher sieht man bei den eigenen Schülerinnen und Schülern keine Probleme beim Lesen, wenn sie die Schule nach der vierten Klasse verlassen.